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7 Min. Lesezeit Telegram

Telegram: Aus der Schattenwelt ins Rampenlicht der Börse

Über keine große App ist so wenig bekannt wie über Telegram. Doch jetzt denkt Gründer Pavel Durov über einen Börsengang nach – und dann wäre Schluss mit der Verschwiegenheit.

Telegram: Aus der Schattenwelt ins Rampenlicht der Börse
A moody picture of a person sitting at his desk in a big industrial office, instagram aesthetic / Dall-E

Was ist

Telegram hat offenbar große Pläne. Gründer Pavel Durov, der Telegram bislang überwiegend aus einem Privatvermögen von geschätzten 15 Milliarden Dollar finanziert, will den Messenger profitabel machen und womöglich an die Börse bringen. Dafür wäre ein radikaler Kurswechsel nötig. Bislang operiert Telegram weitgehend im Verborgenen, schreibt sich seine eigenen Regeln und verweigert sowohl Geheimdiensten als auch Forschenden die Auskunft.

Im Falle eines Börsengangs müsste Telegram zulassen, was Durov seit Jahren unter allen Umständen zu verhindern versucht: eine gewisse Transparenz, zumindest in finanzieller und organisatorischer Hinsicht.

Warum das wichtig ist

Hunderte Millionen Menschen kommunizieren über Telegram. Manche nutzen den Messenger als harmlose Chat-App. Andere verbreiten Terror-Propaganda und Verschwörungserzählungen, verkaufen Waffen und illegale Drogen, schmieden gewalttätige Umsturz-Pläne oder schüren Hass auf Minderheiten. Doch Telegram ermöglicht nicht nur organisierte Kriminalität, sondern dient auch als Zufluchtsort für Dissidenten und Oppositionelle, die sich dort vernetzen und den Widerstand gegen autoritäre Regime organisieren.

Kurzum: Es gibt wenige Apps, die so stark polarisieren wie Telegram. Durov gilt wahlweise als gefährlicher Radikal-Libertärer oder als einer der letzten aufrichtigen Kämpfer gegen angebliche Zensur. Das macht ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit mit großem Einfluss und Telegram zur wohl wichtigsten App, die für kaum jemanden greifbar ist.

Wie sich Telegram verändern möchte

Durov gibt selten Interviews, sieben Jahre lang sprach er nicht mit Medien – bis jetzt. Mitte März erzählte er der Financial-Times-Reporterin Hannah Murphy von seinen Plänen für Telegram. Wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen:

Was das bedeutet

Wie Telegram Geld verdienen möchte