Zum Inhalt springen
7 Min. Lesezeit KI

OpenAI: Sam Altman ersetzt Altruismus durch Kommerz

Vor neun Jahren gründeten elf Menschen ein Forschungslabor für KI. Heute hat OpenAI fast alle Ideale über Bord geworfen. Das ist konsequent, aber riskant.

OpenAI: Sam Altman ersetzt Altruismus durch Kommerz
Quelle: Unsplash+ / Get Illustrations

Was ist

Im Mai betitelten wir einen unserer Newsletter: "OpenAI ist auch nur ein stinknormales Tech-Unternehmen". Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben diese Zeile gut altern lassen. Es wird immer deutlicher, dass der Gründungsmythos von OpenAI als gemeinnütziges Forschungslabor zum Wohle der Menschheit nur noch Fassade ist. Sam Altman will und muss jetzt Geld verdienen.

Bei einer aktuellen Finanzierungsrunde sammelte OpenAI Milliarden ein und ist nach ByteDance und SpaceX das drittwertvollste Start-up. Doch die Investoren geben wenig auf Altruismus, sie wollen Rendite sehen. Das führt intern zu Spannungen, Dutzende hochrangige Forscherinnen und Manager haben das Unternehmen verlassen.

Einerseits hat Altman OpenAI zu beispiellosem Erfolg geführt. Andererseits hat er das Start-up so drastisch verändert und kommerzialisiert, dass er riskiert, die talentiertesten Angestellten zu verlieren.

Wie OpenAI sich selbst darstellt

Bis heute steht auf der Homepage von OpenAI:

OpenAI is an AI research and deployment company. Our mission is to ensure that artificial general intelligence benefits all of humanity. We are building safe and beneficial AGI, but will also consider our mission fulfilled if our work aids others to achieve this outcome.

Altman inszeniert sich und sein Unternehmen als das gute Gewissen des Silicon Valley. In einem lilafarbenen Kasten warnt OpenAI in fetter Schrift:

It would be wise to view any investment in OpenAI Global, LLC in the spirit of a donation, with the understanding that it may be difficult to know what role money will play in a post-AGI world. The Company may never make a profit, and the Company is under no obligation to do so.

Auch die Struktur ist ungewöhnlich. Ein formal unabhängiger Verwaltungsrat und eine gemeinnützige Organisation kontrollieren den kommerziellen Ableger. Altman hält als Gründer keine Anteile und wird nicht direkt an Gewinnen beteiligt. All das soll sicherstellen, dass OpenAI seine Gründungsideale verfolgt: sichere KI-Modelle zu entwickeln, die der gesamten Menschheit dienen.

Wie die Realität aussieht

Wie sich OpenAI im Eiltempo kommerzialisiert

In den vergangenen Wochen sind drei Dinge geschehen, die verdeutlichen, in welche Richtung sich OpenAI entwickelt und welche Probleme das mit sich bringt:

1. Die Finanzierungsrunde

2. Die Umstrukturierung