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11 Min. Lesezeit Augmented Reality

Ist Metas Orion wirklich die Zukunft?

Vergangene Woche haben wir Metas neue AR-Brille gewürdigt. Jetzt kippen wir ein wenig Wasser in Zuckerbergs Wein.

Ist Metas Orion wirklich die Zukunft?
Quelle: Unsplash+ / Beatriz Camaleão

Was ist

Der eindeutige Headliner auf Metas Connect-Konferenz war die AR-Brille Orion. Wir schrieben in unserem Briefing (SMWB):

Trotz guter Ausgangsvoraussetzungen hat Meta es verpasst, ein eigenes mobiles Betriebssystem zu entwickeln. Deshalb ist man abhängig von Google und Apple. (…) Seitdem sucht Meta nach der Plattform der Zukunft, nach Software und Hardware, die Smartphones ersetzen. Die Vision für das Metaverse ist bislang nicht aufgegangen. Trotzdem könnten die Dutzenden Milliarden für Forschung und Entwicklung gut investiert gewesen sein, wenn Meta mit Orion der Konkurrenz um Apple, Google und anderen Tech-Konzernen zuvorkommt.

Der letzte Satz verdeutlicht, wie viel auf dem Spiel steht. Das halbe Silicon Valley sucht nach dem Gadget der Zukunft. Denn eins ist klar: Smartphones sind nicht das Ende der technischen Entwicklung. Das iPhone ist das erfolgreichste und wohl revolutionärste Produkt der Technikgeschichte, aber es wird abgelöst oder zumindest ergänzt werden. Neue Geräte werden analoge und virtuelle Realität verschmelzen lassen und KI im Alltag verankern.

Das Problem: So wenig Zweifel es beim Ob gibt, so unklar sind das Wann, Wie und Was. Niemand kann voraussagen, wessen Vision am ehesten aufgehen wird. Trotzdem ist es spannend, diese Entwicklung zu verfolgen. Denn wenn man sich anschaut, wie fundamental das Smartphone fast alle Lebensbereiche verändert hat, dann wird die nächste Evolutionsstufe wohl mindestens genauso relevant.

Deshalb widmen wir Metas Orion heute ein kurzes Follow-up. Zum einen möchten wir mit einigen Tagen Abstand ein paar weitere Gedanken ergänzen. Zum anderen hat sich mit Christian Simon ein treuer Leser (und ehemaliger Autor beim Social Media Watchblog) mit wertvollen Anmerkungen gemeldet. Long story short: Orion ist eine beeindruckende Tech-Demo – aber ob die Brille jemals ein fertiges Produkt wird, steht in den Sternen.

Warum Big Tech von AR träumt

That is enough for now, but there will be more to say on all of this in the future. That, more than anything, is the biggest Orion takeaway: AR is going to be a real thing. Much else remains to be determined.

Warum ein Prototyp kein Produkt ist

Dieser ganze Gedanke, dass Technologie immer kleiner, effizienter und billiger wird, hat dank Moores Law für Prozessoren einige Jahre lang gestimmt. Prozessoren sind aber ähnlich wie der Preis schon lange nicht mehr das Hauptproblem von XR-Brillen. Die Probleme sind Displays, Batterien und Heat Dissipation. Und, wie Metas Michael Abrash selbst gesagt hat: "There is no Moores Law for optics, batteries, weight or thermal dissipation". Alle diese Teile müssten Moores-Law-mäßige Entwicklungen hinlegen, damit diese Brillen "in den nächsten Jahren" bedeutend anders aussehen und funktionieren können (und zwar gleichzeitig bzw. im Rhythmus miteinander - wenn das Display doppelt so gut wird, aber dafür doppelt so viel Strom verbraucht, muss die Batterie mehr als doppelt so gut werden, wenn sie gleichzeitig auch kleiner und kälter werden soll usw.) Und all diese Entwicklungen müssen dann auch noch so passieren, dass Meta am Ende den Preis der Orion um mindestens den Faktor 10 (!) senken kann, wenn man mal von "Massentauglichkeit = ungefähr iPhone-Preis ausgeht)? I believe it when I see it.