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9 Min. Lesezeit KI

Die große Ghiblifizierung: KI kann keine Kunst

Millionen Menschen fluten das Netz mit Memes im Stil des japanischen Animationskünstlers Hayao Miyazaki. Das wirft existenzielle Fragen auf.

Die große Ghiblifizierung: KI kann keine Kunst
Echte Kunst: Simon Blume

Was ist

Vergangene Woche hat OpenAI seinem Modell GPT-4o eine neue Fähigkeit verpasst. ChatGPT kann damit deutlich bessere Bilder generieren und iterativ bearbeiten (OpenAI). Schnell entdeckten Nutzerïnnen, dass sich die KI dafür eignet, um den Stil des japanischen Zeichentrickstudios Studio Ghibli nachzuahmen.

Tagelang bestanden soziale Medien hauptsächlich aus KI-Kreationen, die an Filme wie Prinzessin Mononoke oder Chihiros Reise ins Zauberland erinnerten. Von privaten Fotos über historische Aufnahmen bis zu berühmten Memes wurde alles ghiblifiziert.

Auf den ersten Blick wirken die Bilder harmlos, doch je länger man sich mit den Hintergründen beschäftigt, desto größer und existenzieller werden die Fragen, die das Vorgehen von OpenAI aufwirft: juristische, moralische, philosophische. Es geht ums Urheberrecht, den Wert von Kunst und die Aneignung durch Faschisten.

Wir haben auf die meisten dieser Fragen keine Antworten, möchten sie aber trotzdem als Denkanstoß in den Raum stellen. Dazu verweisen wir auf weiterführende Texte und liefern Kontext zur großen Debatte um KI und Copyright.

Wie die Ghiblifizierung begann

Warum die KI-Kreationen problematisch sind

Wir können die Faszination nachempfinden. Technisch sind die Fähigkeiten von GPT-4o tatsächlich beeindruckend, und über manche Ghibli-Memes haben auch wir gelacht. Vermutlich hatten viele Menschen, die begeistert ihre Fotos ghiblifizieren, noch nie von Studio Ghibli gehört oder sich zumindest nicht richtig mit dem Werk beschäftigt. Wenn ein Teil davon jetzt die Filme schaut, wäre das ein schöner Nebeneffekt.

Dennoch hat uns die Ghiblifizierung eher traurig und wütend gemacht. Dafür gibt es mehrere Gründe: