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Was ist

Apple hat eine beeindruckende Entwicklerkonferenz abgehalten und es allen Skeptikern gezeigt. Mit Apple Intelligence präsentiert man endlich eine Vision fürs KI-Zeitalter und geht eine vielversprechende Partnerschaft mit OpenAI ein. Nachdem die Konkurrenz enteilt zu sein schien, zeigt Tim Cook, dass Apple KI-kann – später als viele andere, dafür aber durchdacht, nützlich und mit echtem Mehrwert.

Oh, Verzeihung. Wir haben uns im Jahr geirrt. Es ist ja schon 2025. Also noch einmal von vorn …

Was wirklich ist

Apple hat eine unspektakuläre Entwicklerkonferenz abgehalten, die viele Analysten enttäuscht hat. Genau ein Jahr, nachdem man mit Apple Intelligence eine Vision fürs KI-Zeitalter präsentiert hat, ist davon immer noch kaum etwas zu sehen. Während Google, Microsoft und OpenAI mit hohem Einsatz auf generative KI wetten, zeigt Apple auf der WWDC ein neues Design und überarbeitet das Namensschema.

Das einzige Versprechen, das man mit jahrelanger Verspätung einlöst, heißt iPadOS 26, mit dem Tablets endlich Multitasking erhalten und zum Arbeiten taugen sollen. Apple Intelligence spielt kaum eine Rolle. Es gibt ein paar neue Funktionen und Schnittstellen für Entwicklerïnnen. Ansonsten bestätigt Apple nur, dass die neue Siri erst 2026 kommen wird – zwei Jahre später als angekündigt.

Für die vollständige Zusammenfassung der Keynote verweisen wir auf die Listicles von The Verge und Wired, die jeweils die wichtigsten Ankündigungen wiedergeben. Beide Medien zählen rund ein Dutzend Punkte auf und kommen erst ganz am Schluss auf KI zu sprechen – um festzustellen, dass es kaum etwas Neues zu berichten gibt.

Warum das wichtig ist

So haben sich die Aktienkurse einiger großer Tech-Konzerne seit Jahresbeginn entwickelt:

  • Meta +17,0 %
  • Microsoft +11,5 %
  • Nvidia +6,2 %
  • Amazon -2,3 %
  • Alphabet -6,8 %
  • Apple -19,6 %

Investorinnen und Aktionäre scheinen also zu fürchten, dass Apple langfristig Probleme bekommen könnte. Die Frage, die uns interessiert: Welche Rolle spielt KI dabei? Genauer gesagt: Wie schlimm ist es, dass Apple Intelligence kaum Fortschritte macht, während die Konkurrenz ein neues KI-Produkt nach dem anderen auf den Markt wirft?

Was Apple verbockt hat

Die WWDC 2024 dürfte als eine der peinlicheren Momente in Apples Geschichte eingehen. Tim Cook und weitere Top-Managerïnnen suggerierten, Apple Intelligence stünde kurz vor der Fertigstellung. Man versprach eine persönliche und private KI-Assistentin. Siri sollte auf Daten zugreifen, aber gleichzeitig höchste Datenschutzstandards erfüllen.

Mit jedem Monat, der verging, wurde deutlicher, dass Apple nicht nur ein wenig zu dick aufgetragen hatte. Bereits produzierte TV-Werbespots mussten zurückgezogen werden. Die wenigen Funktionen, die man veröffentlichte, funktionieren nicht richtig. Viele Ankündigungen der WWDC grenzten an Lügen, in den USA läuft deshalb gar eine Klage wegen bewusster Verbrauchertäuschung (Axios).

Als Apple im vergangenen März öffentlich zugab, dass die neue Siri doch erst 2026 erscheinen wird, wurde es selbst Apple-Fan John Gruber zu bunt, der den Konzern oft vehement gegen Kritik verteidigt. In „Something Is Rotten in the State of Cupertino“ rechnete er gnadenlos mit der Führungsetage ab und warf existenzielle Fragen auf.

Aus Grubers Sicht besteht das größte Problem nicht in der Verzögerung, die auf einen Rückstand bei der Entwicklung generativer KI schließen lässt. Apple habe mit der Täuschung Vertrauen verspielt, das der Konzern zuvor über Jahrzehnte aufgebaut hatte. Lange Zeit galt: Wenn Apple etwas zeigt, ist es nahezu fertig, funktioniert zuverlässig und wird bald veröffentlicht.

Die Vision Pro kratzte dieses Image erstmals an. Zwischen Vorstellung und Veröffentlichung lag rund ein Dreivierteljahr, viel länger als sonst üblich. Die Brille war auch kein ausgereiftes Produkt, sondern eher eine Tech-Demo, die viele Early Adopter enttäuschte.

Mit Apple Intelligence wiederholt sich das gleiche Spiel, nur ungleich schlimmer und rufschädigender. Offenbar fühlte sich Apple durch die Konkurrenz so sehr unter Druck gesetzt, dass man glaube, unbedingt seine eigene KI-Vision zeigen zu müssen. Apples eigene Qualitätsstandards wurden dabei ignoriert.

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