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6 Min. Lesezeit TikTok

TikTok: Erst wird getanzt, dann bestellt

TikToks chinesische Schwesterapp Douyin verdient Milliarden mit E-Commerce. Nun möchte ByteDance den Erfolg im Westen wiederholen. Das Nutzungserlebnis bleibt davon nicht unberührt.

TikTok: Erst wird getanzt, dann bestellt

Was ist

TikToks Führungsriege plant groß: 200 Milliarden Dollar Umsatz soll die neue Shopping-Funktion TikTok Shop bis 2028 generieren (The Information). Als Vorbild dient die chinesische Schwester-App Douyin, die bereits seit vielen Jahren für enorme Umsätze sorgt (Economist).

Es ist dem Erfolg von Douyin zu verdanken, dass ByteDance überhaupt das nötige Kapital aufbringen konnte, um TikTok im Westen zu etablieren. Nun will das Unternehmen einmal mehr von Douyin profitieren: Von ihr stammt das Playbook, an dem sich TikToks Managerïnnen orientieren, um TikTok Shop zum Erfolg zu verhelfen.

Wie TikTok vorgeht

Damit TikTok Shop ein Erfolg wird, wird sehr viel Geld in die Hand genommen. Allein dieses Jahr rechnen die Verantwortlichen in den USA mit mehr als 500 Millionen Dollar Verlust. Das Geld wird benötigt, um Mitarbeiterïnnen einzustellen, Creator davon zu überzeugen, Videos für TikTok Shop zu produzieren, Rabatte auf TikTok-Shop-Einkäufe zu gewähren und um ein eigenes Logistik-Netz aufzubauen.

Be smart

Amazon ist der Platzhirsch, wenn Leute wissen, was sie kaufen wollen. Also beim Thema „search-based commerce“. TikTok möchte die Nummer Eins werden, wenn es darum geht, Menschen Dinge zu verkaufen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie haben wollten. Stichwort „discovery-based commerce“.

Dafür braucht es aber viele Videos, in denen Produkte gefeatured werden, die auf der Plattform erworben werden können. Das verändert unweigerlich die Dynamik auf der Plattform. Schon jetzt berichten Userïnnen, dass ihnen vermehrt Videos angezeigt werden, die zum Shoppen verleiten sollen. Keine klassischen Anzeigen, sondern Videos, in denen Creator irgendwelches Zeug vorstellen.

TikTok wird ein gutes Maß finden müssen, um Nutzerïnnen nicht zu verprellen. Ansonsten geht der Shopping-Plan nach hinten los.


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