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Start der Corona-Warn-App, Facebooks Journalismus-Watsche, schlechte Prognose für Quibi

Die Corona-App ist da: Was sie kann – und was nicht

Was ist

Seit Dienstagmorgen steht die offizielle "Corona-Warn-App" in den App-Stores von Apple und Google bereit. Man kann sie herunterladen, installieren und nutzen.

Und wir glauben: Es spricht wenig dagegen, das zu tun. In diesem Briefing erklären wir, warum wir die Corona-App trotz einiger Bedenken empfehlen. Davor werfen wir aber einen Blick zurück:

Was war

Im Laufe der vergangenen Monate haben wir das Thema intensiv begleitet. Es passt zwar nicht ganz zu unserem Namen (das R in Tracing steht für Social Media), fällt aber direkt in unsere Kernkompetenz: ein komplexes digitales Phänomen an der Schnittstelle zwischen Technik, Politik und Gesellschaft erklären, das große Tech-Unternehmen involviert und Fragen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit aufwirft.

Unter anderem sind wir ausführlich auf Risiken, Nebenwirkungen und die begrenzte Wirksamkeit von Tracing-Apps eingegangen:

Die Inhalte dieser Briefings setzen wir als bekannt voraus und gehen deshalb nicht erneut auf die Funktionsweise, den Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Lösung und den heftigen Richtungsstreit ein, den sich Forscherïnnen geliefert haben.

Stattdessen versuchen wir, die Stärken und Schwächen der neuen Corona-App darzulegen, damit du selbst entscheiden kannst, ob du sie nutzen willst.

Was die App schlecht macht

Was die App gut macht

Be smart

Es ist gut, dass alle Menschen selbst entscheiden können, ob sie die App nutzen möchten. Wir können und wollen niemand überzeugen oder gar drängen.

Zumindest unsere Entscheidung haben wir aber bereits getroffen. Der wichtigste Grund dafür steht in diesem Kommentar, den ich für die SZ geschrieben haben:

"Für den Einzelnen ist das Risiko gering, für die Gesellschaft ist die Chance groß. Keine Technologie der Welt wird eine Pandemie im Alleingang aufhalten, aber selbst wenn sie nur einen geringen Beitrag leistet, waren die 20 Millionen Euro Entwicklungskosten gut investiert. Wer die Warnungen beherzigt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere: Kranke, Alte und Menschen, die keine geeigneten Smartphones besitzen."


Digital News Report

Aus gesundheitlichen Gründen und wegen anderer beruflicher Verpflichtungen konnten wir uns den Digital-News-Report, den das Reuters-Institut am Dienstag veröffentlicht hat, bislang nur oberflächlich ansehen. Natürlich könnten wir die Executive Summary von der Oxford-Webseite abschreiben, aber das entspricht nicht unserem Anspruch an uns selbst: Wenn wir etwas machen, dann richtig. Deshalb lesen wir den Report heute in Ruhe und veröffentlichen Donnerstagmorgen einfach direkt das nächste Briefing, in der wir die wichtigsten Fakten und Trends herausgreifen. ✌🏻


Social Media & Politik


Social Media & Journalismus

"We welcome the opportunity to provide more information about the value exchange between Facebook and Australian news publishers. This consideration should be informed by empirical and objective analysis, as the available evidence to date does not necessarily indicate that the value exchange favours Facebook. For example, we made a change to our News Feed ranking algorithm in January 2018 to prioritise content from friends and family. These changes had the effect of reducing audience exposure to public content from all Pages, including news. Notwithstanding this reduction in news content on our services, the past two years have seen an increase in people engaging on our services and increased revenues, suggesting both that news content is highly substitutable with other content for our users and that news does not drive significant long-term commercial value for our business…"

"If there were no news content available on Facebook in Australia, we are confident the impact on Facebook’s community metrics and revenues in Australia would not be significant, because news content is highly substitutable and most users do not come to Facebook with the intention of viewing news. But the absence of news on Facebook would mean publishers miss out on the commercial benefits of reaching a wide and diverse audience, and social value would be diminished because news would be harder to access for millions of Australians."

Zack! Was für eine Watsche. Wer sich direkt näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem seien die Artikel im Guardian und bei Splice Media empfohlen. Ansonsten werden wir aber in einer der kommenden Ausgaben auch noch einmal einen genaueren Blick auf das Thema richten.


Video Boom


Follow the money


Studie

"Refusing to show body parts dramatically curtails one’s audience. Male and female entrepreneurs must abide by the rules set by Facebook’s engineers if they want to stand a chance of making a living."


Schon einmal im Briefing davon gehört


Neues von den Plattformen

YouTube

ByteDance

Facebook


Header-Foto von John Cameron bei Unsplash