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10 Min. Lesezeit KI

Klimakiller KI: Deine Prompts sind das kleinste Problem

Hey ChatGPT, wie viel Energie brauchst du?

Klimakiller KI: Deine Prompts sind das kleinste Problem
Quelle: Unsplash+ / Shamblen Studios

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Was ist

Wir setzen unseren kleinen KI-Schwerpunkt fort. Nach dem Blick auf Googles KI-Vision, einem Plädoyer für bessere KI-Kritik und unserer Analyse der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beschäftigen wir uns heute mit einer der Schattenseiten der KI-Revolution. Es geht um den gewaltigen Ressourcenverbrauch der Rechenzentren, die für Sprachmodelle und andere KI-Anwendungen nötig sind.

Warum das wichtig ist

Wir haben nur eine Erde, aber die Menschheit verhält sich so, als könnten wir einfach auf den Mars übersiedeln, wenn wir unseren Planeten zerstört haben. Dieses Problem wird auch KI nicht lösen – im Gegenteil: Training und Betrieb von LLMs benötigen enorme Rechenleistung und damit Energie.

„Cloud“ ist ein schwereloser, irreführender Begriff. Der Strommix, der Server und Rechenzentren speist, ist vergleichsweise dreckig. Sie benötigen konstante Leistung, die erneuerbare Energien nicht immer zuverlässig liefern. Zudem befinden sich viele Datenzentren in Regionen, die stark auf fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl setzen. Der Wasserverbrauch für die Kühlung der Anlagen ist ein weiteres ungelöstes Problem.

Verglichen mit anderen Branchen war der Ressourcenverbrauch von KI lange überschaubar. Das ändert sich aber gerade. Weltweit werden neue Rechenzentren gebaut, teils ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Das halbe Silicon Valley interessiert sich plötzlich wieder für Atomkraft und bereitet sich darauf vor, dass KI zu einem der größten Ressourcenfresser des 21. Jahrhunderts wird.

Das wirft eine Frage auf, die angesichts der angeblichen Alternativlosigkeit der KI-Revolution oft untergeht: Rechtfertigt das Potenzial der Technologie die Folgen für Klima und Umwelt?

Wie Big Tech mauert

In den vergangenen Wochen sind mehrere Recherchen und Berechnungen erschienen, die versuchen, den ökologischen Fußabdruck von KI zu ermitteln. Eines vorab: Es handelt sich nur um Schätzungen, nicht um exakte Angaben.

Big Tech gibt sich gern umweltbewusst, lässt aber jegliche Transparenz vermissen, wenn es um den Energiebedarf von KI geht. Google, Meta, Microsoft und OpenAI machen darum ein ebenso großes Geheimnis wie um das Trainingsmaterial ihrer Sprachmodelle.

Deshalb verzichten wir darauf, exakte Zahlen und Prognosen wiederzugeben. Obwohl Dutzende Forscherïnnen beteiligt waren und unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kamen, suggerieren detaillierte Angaben eine Gewissheit, die es schlicht nicht gibt. Dafür sind zu viele Variablen nicht bekannt.

Die Quellen

Bevor wir die wichtigsten Aussagen zusammenfassen, geben wir einen Überblick der Quellen. Alle Texte, die wir hier auflisten, sind fundiert und empfehlenswert, um tiefer in das Thema einzusteigen.

Die Ergebnisse

Was Hoffnung macht

Das klingt alles ziemlich ernüchternd. Manche Entwicklungen können aber Mut machen. MIT Technology Review zählt vier Gründe auf, die Anlass für Optimismus geben:

  1. Sprachmodelle werden effizienter.
  2. Chips werden effizienter.
  3. Kühlung wird effizienter.
  4. Tech-Konzerne haben ein massives Eigeninteresse daran, ihren Ressourcenverbrauch möglichst gering zu halten: Sie sparen damit Geld.

Das führt zu einem leicht sarkastischen, aber dennoch hoffnungsvollen Fazit:

KI wird schnell zur Massenware, sodass der Wettbewerb die Preise nach unten drücken wird. Um mithalten zu können, werden Unternehmen – schon aus rein finanziellen Gründen – ihren Energieverbrauch senken wollen.
Am Ende könnte uns ausgerechnet der Kapitalismus retten.

Be smart

Wenn es um KI, größenwahnsinnige Bauprojekte und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen geht, darf einer nicht fehlen: Elon „Elektroautos retten die Umwelt“ Musk. Mit xAI ist er spät ins KI-Wettrennen eingestiegen und hat gewaltig investiert, um aufzuholen.

Unter anderem ist in Memphis ein gigantisches Rechenzentrum entstanden, das von 35 Gasturbinen angetrieben wird (Washington Post). Die Abgase verpesten die überwiegend arme Nachbarschaft. Viele Menschen klagen über Atembeschwerden und Asthma und müssen sich im Krankenhaus behandeln lassen (Politico).

Diese 17-minütige YouTube-Dokumentation vermittelt eindrücklich, was die Rücksichtslosigkeit von Musk für die Bevölkerung vor Ort bedeutet. Leider ist es wie so oft in der Geschichte: Technologischer Fortschritt geht zulasten von Menschen, die keine Stimme haben und sich nicht gegen die Ausbeutung wehren können.


Politics


Money

I think ads work their way into every attention economy. But we are very wary of going down the ad-driven path, because we know that's the history of Twitter and a lot of other sites — particularly when you lock users in around your timeline, you do a lot of things to start actually making the timeline more engaging, but in some ways worse in order to keep users on there. (…) I think there's probably a new relationship that needs to be found with advertising.

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“What was my company’s revenue in Q1 last year?” or “Tell me how many times I took the ferry on my Italy trip last year.”

Quelle: x.com/YedIin

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