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Kampf gegen Kindesmissbrauch: Der Zweck heiligt nicht alle Mittel | Finger weg von In-App-Browsern | Snap beerdigt Selfie-Drohnen-Projekt Pixy

Kampf gegen Kindesmissbrauch: Der Zweck heiligt nicht alle Mittel | Finger weg von In-App-Browsern | Snap beerdigt Selfie-Drohnen-Projekt Pixy

Kampf gegen Kindesmissbrauch: Der Zweck heiligt nicht alle Mittel

Was ist

Kashmir Hill berichtet über zwei Väter (NYT), die sich zu Unrecht einem grauenhaften Verdacht ausgesetzt sahen: Sie hätten illegale Nacktaufnahmen ihrer eigenen Kinder verbreitet. Wir erklären, wie es dazu kam, was das mit verschlüsselten Messengern zu tun hat und warum die EU-Kommission ihre Überwachungspläne beerdigen sollte.

Wie die beiden Männer unter Verdacht gerieten

Welche Folgen der falsche Verdacht hatte

Welche Rolle maschinelles Lernen spielt

Was das mit Verschlüsselung zu tun hat

Wie die EU Verschlüsselung aushebeln will

Be smart

Aus den Erfahrungen von Mark und Cassio lassen sich drei Rückschlüsse ziehen:

  1. Es ist gefährlich, alle wichtigen Daten bei einem Anbieter zu speichern. "The more eggs you have in one basket, the more likely the basket is to break", sagt Mark. Er verlor fast sein gesamtes digitales Leben, weil er nur auf Google setzte. Am besten ist es, sich erst gar nicht von einem einzelnen Unternehmen abhängig zu machen, sondern E-Mails, Dokumente und Fotos auf unterschiedliche Dienste zu verteilen. Auf jeden Fall sollte man regelmäßig Sicherungskopien der Daten herunterladen und lokal speichern.
  2. Wer nackte oder halbbekleidete Kinder fotografiert, muss vorsichtig sein. Wenn Zweijährige vergnügt im Swimmingpool planschen, mag das Erinnerungsvideo für die Eltern harmlos sein – für eine Software ist es möglicherweise verdächtig. Genauso riskant ist es, auf Anraten einer Kinderärztin den Verlauf einer Entzündung in der Leistengegend mit Fotos zu dokumentieren. "The last thing you want is for a child to get comfortable with someone photographing their genitalia", zitiert die New York Times die Vorsitzende eines Ausschusses der Vereinigung der US-Kinderärztïnnen. "If you absolutely have to, avoid uploading to the cloud and delete them immediately."
  3. Die Chatkontrolle ist eine Schnapsidee. Selbst Ermittlerinnen und Experten sind skeptisch. Denn das Problem sind nicht zu wenige Daten, sondern zu wenige Ressourcen. Die meisten Pädophilen tauschen sich im Darknet aus und teilen CSAM über Filehoster im frei zugänglichen Teil des Internets. Um diese Taten aufzuklären, bräuchte es mehr geschulte Ermitlerïnnen und technische Kompetenz seitens der Behörden. In Briefing #796 schrieben wir:

Unverständlicherweise scheitert der Staat daran, diese Dateien aus dem Netz zu löschen, obwohl es technisch recht einfach möglich wäre. Ein Reporterteam von Spiegel und NDR recherchierte monatelang und konfrontierte die Filehoster selbst (Spiegel). Am Ende löschten die Betreiber mehr als 13 Terabyte CSAM – was eigentlich Aufgabe des BKA und anderer Behörden gewesen wäre. Wer effektiv Kinder schützen und Täter verfolgen möchte, könnte dort ansetzen und Strafverfolgungsbehörden besser ausstatten.


TikTok, Insta, Facebook: Finger weg von In-App-Browsern!

Running custom scripts on third party websites allows them to monitor all user interactions, like every button & link tapped, text selections, screenshots, as well as any form inputs, like passwords, addresses and credit card numbers.

Does Facebook actually steal my passwords, address and credit card numbers? No! I didn’t prove the exact data Instagram is tracking, but wanted to showcase the kind of data they could get without you knowing.

TikTok iOS subscribes to every keystroke (text inputs) happening on third party websites rendered inside the TikTok app. This can include passwords, credit card information and other sensitive user data. (keypress and keydown). We can’t know what TikTok uses the subscription for, but from a technical perspective, this is the equivalent of installing a keylogger on third party websites.


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Header-Foto von Reynier Carl