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3 Min. Lesezeit

Briefing für den 2.8.2018 | Ausgabe #474

Moin! Nur noch fünf Mal aufwachen und dann ist Martin wieder da. Bis dahin bekommt Ihr noch eine neue Ausgabe (no. 474) des Social Media Watchblog Briefings von mir zu lesen.

Heute mit Infos zu möglichen neuen Wahlmanipulationsattacken auf Facebook vor den Midterm Elections, Neuerungen bei Facebook & Instagram zu mehr ZEN-Feeling, ein neues Whatsapp-Geschäftsmodell und einem Gedankenspiel zu einer Löschfunktion auf Twitter.

Viel Spass beim Lesen und einen schönen Tag wünscht Euch
Tilman

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Verdacht auf erneute Wahlbeeinflussung

Was ist: Facebook hat am Dienstag verkündet, dass es 32 Seiten und Accounts (von Facebook und Instagram) gelöscht hat, weil diese angeblich verdächtige, koordinierte Aktivitäten unternommen hätten.

Warum ist das interessant? Facebook befürchtet, dass es sich hierbei erneut um gezielte Wahlbeeinflussung (der Midterm Elections) handeln könnte, und will dieses Mal frühzeitig reagieren. Das wird ausgesprochen deutlich, wenn man das Posting ließt, in dem fortwährend auf die enge Kooperation mit den Behörden und dem Congress verwiesen wird. Klar, Facebook weiß, dass es unter Beobachtung steht.

Was ist soweit bekannt?

Be smart: Facebook reagiert vor den nahenden Wahlen natürlich äußerst sensibel, um sich keinen weiteren Vorwürfen der achtlosen Inaktivität schuldig zu machen:

Ich halte es mit Sarah Fischer: Es ist ein positiver Schritt, dass Facebook jetzt tätig wird und damit auf die bisherige Kritik reagiert. Beibt die Frage, wie die Situation auf anderen Plattformen aussieht, die 2016 ebenfalls betroffen waren?

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Facebook bleibt politisches Werbeinstrument

In seinen Bemühungen, politische Aktivitäten auf Facebook transparenter zu machen, hat Politico neue Erkenntnisse aus seiner Analyse der dort geschalteten Werbung veröffentlich. Demnach gibt es nach wie vor einige europäische Institutionen und Parteien in Frankreich, Deutschland und Großbritannien, die trotz aller Negativschlagzeilen und Skandale weiter groß auf Facebook werben.

Das wirft zum einen die berechtigte Frage auf, wie glaubwürdig all die Vorwürfe und Kritik wirken, die Politiker vor laufenden Kameras gegen Facebook vorbringen, wenn es um Dinge wie Wahlbeeinflussung oder Nutzerdaten geht. Durch den Kauf von Werbung unterstützen sie ja gerade die grundlegenden Prozesse dahinter. Zum anderne macht es aber das Problem deutlich, dass wir alle mit Facebook haben: Das Netzwerk ist zu groß und (vermeintlich) bedeutend, als das wir es einfach ignorieren oder uns einem anderen Netzwerk zuwenden könnten. Man/frau bleibt eben dort, wo auch alle anderen sind.

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Neues von den Plattformen

Whatsapp

Facebook/Instagram

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One More Thing

Was wäre, wenn Twitter automatisch alte Tweets löschen würde, wäre das ein wünschenswertes Feature? Bevor Ihr jetzt alle aufschreit, weil Ihr Euch Sorgen um Eure kostbare Tweet-Historie macht, empfehle ich Euch diesen Artikel von Heather Schwedel zum lesen und nachdenken.

Angelehnt an aktuelle Fälle, in denen US-Celebrities alte Tweets „zum Selbstschutz“ löschten um damit potentiellen Troll-Angriffen zuvor zu kommen, stellt sie die Frage, ob Twitter nicht am besten nur zur Gegenwartsdiskussion genutzt werden sollte. Ja, sie betrachtet dabei auch den Aspekt der Transparenz und Kontrolle von z.B. tweetenden Politikern und ihrer Aussagen, spielt mit verschiedenen Design-Optionen und reflektiert den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs und Umgang miteinander.

Das Ergebnis: Ein spannendes Gedankenspiel und auf jeden Fall lesenswert.