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TikTok: Gekommen, um zu bleiben, Snapchat: Wieder einen Schritt voraus, Tencent baut sich eigene Stadt

TikTok: Gekommen, um zu bleiben, Snapchat: Wieder einen Schritt voraus, Tencent baut sich eigene Stadt

TikTok: Gekommen, um zu bleiben

Was ist

Der große Hype um TikTok ist vorbei. Jede Zeitung hat ihren obligatorischen „Was Sie über die neue App wissen müssen, auf die ihre Kinder gerade abfahren”-Artikel veröffentlicht. Doch das Ende der TikTok-Explainer für Eltern bedeutet nicht das Ende von TikTok – im Gegenteil:

Warum das wichtig ist

Wer dieses Briefing liest, weiß seit langem, dass TikTok mehr ist als ein kurzfristiges Social-Media-Phänomen. Wir haben unter anderem:

Doch während der Corona-Krise hat sich TikTok endgültig als weiteres Schwergewicht im Plattform-Boxring etabliert – und zwar als eines, das auf absehbare Zeit nicht k.o. gehen wird, obwohl YouTube, Snapchat und vor allem Facebook alles daran setzen, einen Kinnhaken anzubringen.

Seitdem Facebook den rasanten Aufstieg von Snapchat stoppte, indem es alle Funktionen kopierte und Instagram als Konkurrenten aufbaute, herrschte ein Kräftegleichgewicht. Wenn TikTok weiter wächst, könnte das den westlichen Social-Media-Markt durcheinanderwirbeln. Das betrifft nicht nur die konkurrierenden Unternehmen, sondern alle, die soziale Netzwerke privat oder beruflich nutzen.

Wie sich der Erfolg von TikTok äußert

Es gibt eine Reihe von Zahlen und Entwicklungen, die verdeutlichen, dass ByteDance weiß, was es tut:

Welche Gefahren TikTok drohen

Mit großer Reichweite kommt großes Misstrauen, erst recht bei einem chinesischen Eigentümer. Zwar beteuert ByteDance, dass für seine westliche App TikTok auch westliche Standards gälten, doch in den vergangenen Jahren gab es zu viele Berichte über fragwürdige Moderationsregeln und staatliche Zensur, um sie einfach wegzuwischen.

Vor allem in den USA wird ByteDance die Vorbehalte vermutlich niemals ganz ausräumen können. Den meisten Nutzerïnnen ist das vermutlich egal, dafür schauen Politikerïnnen und Sicherheitsbehörden umso genauer hin. Auch die EU will den Datenschutz der App überprüfen (Golem) und hat dafür eine TikTok-Taskforce eingerichtet (European Data Protection Board).

Und dann ist da natürlich noch die Konkurrenz, allen voran Facebook. Mark Zuckerberg wird sicher nicht tatenlos zusehen, wie TikTok den US-Markt erobert. Auch bei Snapchat dauerte es eine Weile, bis Facebook mit Instagrams Story-Funktion die richtige Antwort fand, um den Rivalen auszubremsen.

Bislang konnten Facebooks Kopierversuche TikTok nichts anhaben – aber wenn es jemanden gibt, der alles daransetzen wird, ByteDance zurückzudrängen, dann ist das Mark (Wired) „Domination!” (New Yorker) Zuckerberg (The Atlantic).

Be smart

TikTok ist nicht das einzige Phänomen, das die etablierten Social-Media-Plattformen unter Druck setzt. Für viele jüngere Menschen sind Games nicht nur Unterhaltung, sondern eine wichtige Kommunikationsplattform: Sie feiern Graduierungspartys in Minecraft (Wired) oder lauschen virtuellen Konzerten in Fortnite (Tobias van Schneider), die etwa der Rapper Travis Scott als mächtiges Marketing-Mittel einsetzt:

"Players celebrated with custom in-game items designed for this event, and the new single, titled "THE SCOTTS," rocketed to #1 on Billboard charts. Across four replays over three days, 27.7 million unique players attended the event 45.8 million times. The video captured in Fortnite has already reached more than 24 million views and is trending in 44 countries."

Was Tobias van Schneider über Games als Plattform schreibt, ist absolut faszinierend – und führt dazu, dass wir uns ein bisschen alt fühlen.


Snapchat: Wieder einen Schritt voraus

Was ist

Snapchat hat auf seinem jährlichen Partner Summit eine Reihe neuer Features präsentiert, die aufhorchen lassen.

Warum ist das interessant?

Was zeichnet Snapchat aus?

Strategie 1: Mehr Relevanz durch Mini-Programme & Camera Kit

Snapchat möchte die Plattform im Vergleich zu anderen Social-Media-Angeboten, die ja eher an Walled Gardens erinnern, weiter öffnen.

Maybe the easiest example is just movie tickets. It’s such a hassle — you text your friend, do you want to go to the movies? What do you want to see? You both go back and forth and like send links, or screenshots, and then try to find a time, and try to find a seat. Why is it so hard? And to be able to do that together in a couple taps in a Mini, it just feels really different. And so I think like that’s where they can really provide value, by removing a lot of friction.

I’d think more about a shared shopping experience, or something that’s actually online. Let’s say you’re getting ready with your friends, or your school dance is two weeks from now — you can actually shop together with your friends, which I think could be a really fun experience.

Developers would build lenses and features for Snap's camera, which would then work in their app — as well as every other app that uses Snap's camera. Users wouldn't need to remember which is their diet-tracking app, which is their song-identifying app and which is the one they use for sending dumb selfies to their friends. They'd just open any camera on their phone — and someday on their glasses, watches and super-smart contact lenses — and start snapping.

It’s not hard to imagine asking the app to let you try on makeup from a specific company or ask it to show you what a 55″ TV would look like on your wall.

Strategie 2: Mehr Convenience durch Voice Search, Action Bar und Original Content

Zudem hat Snapchat auf dem Partner Summit eine Reihe Features angekündigt, die Nutzerïnnen dazu bringen sollen, weiter Gefallen an der App zu finden.


Kampf gegen Desinformation

  1. Don’t attract unnecessary attention to the mis/disinformation
  2. Make labels noticeable and easy to process
  3. Encourage emotional deliberation and skepticism
  4. Offer flexible access to more information
  5. Use a consistent labeling system across contexts
  6. Repeat the facts, not the falsehoods
  7. Use non-confrontational, empathetic language
  8. Emphasize credible refutation sources that the user trusts
  9. Be transparent about the limitations of the label and provide a way to contest it
  10. Fill in missing alternatives with multiple visual perspectives
  11. Help users identify and understand specific manipulation tactics
  12. Adapt and measure labels according to the use case

Schon einmal im Briefing davon gehört


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Header-Foto von Julian Wan bei Unsplash