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Meta: keine Vision, keine Kontrolle, keine Verantwortung – keine Zukunft?

Was ist

Zugegeben: Die Überschrift ist zugespitzt. Natürlich wird Meta nicht im kommenden Jahr verschwinden. Auch nicht in fünf Jahren. Doch eines wird immer klarer: Wenn der Konzern noch einmal ähnlich dominant werden will wie im vergangenen Jahrzehnt, dann wird das nur im Metaverse gelingen.

Denn in der Kohlenstoffwelt wird die Situation von Monat zu Monat ungemütlicher. Mit der Discovery Engine will Meta seine Empfehlungslogik neu erfinden (#802), Influencerïnnen verlangen das gute, alte Instagram zurück, die TikTokisierung fruchtet (noch?) nicht (#794), und der Umsatz sinkt (#814).

Das ist kurzfristig eine Gefahr für den Börsenkurs und langfristig eine noch größere Bedrohung: Meta braucht die Einnahmen aus dem Werbegeschäft, um die Investitionen ins Metaverse zu finanzieren. Zwei Richtungswechsel auf einmal – Instagram umbauen, Metaverse aufbauen – werden eine Herausforderung, an der sich selbst Meta verschlucken könnte.

Die Ereignisse der vergangenen Tage zeigen, wie sehr der Konzern um seine Identität ringt. Wir sammeln die wichtigsten Entwicklungen und ordnen sie ein.

Keine Vision

Niemand weiß besser als Instagram, was auf Instagram funktioniert. Solche Strategien basieren auf Daten, und in diesem Fall dürften die Daten eine eindeutige Sprache sprechen: mehr Video, mehr Reels, mehr TikTok-Logik.

Keine Verantwortung

Keine Prioritäten

Seit einigen Monaten geht Facebook verstärkt gegen gefährliche Extremistïnnen und Verschwörungsideologïnnen vor. Ende Juni verbannte die Plattform massenhaft Boogaloo-Gruppen, am Mittwoch waren Tausende Konten und Seiten der QAnon-Bewegung dran. Das Durchgreifen kommt spät – vielleicht zu spät. Untersuchungen zeigen, dass Boogaloo und QAnon-Inhalte nach wie vor auf Facebook florieren.

It also raises questions about Facebook’s priorities. Recent reports indicate that Facebook CEO Mark Zuckerberg no longer considers safeguarding elections (NYT) as a top concern as he turns his attention to his plans for the metaverse. If Facebook under Zuckerberg is pulling back from policing extremist groups on its platform as well, that could have dire consequences for public safety—especially given the boogaloo bois’ overt talk of civil war and violent uprisings.

Keine Kontrolle

Hat Facebook die Kontrolle über die Daten verloren, die es von Milliarden Menschen sammelt? Kann es Daten unter diesen Voraussetzungen überhaupt legal verarbeiten? Und bedeutet dieses Datenchaos, dass auch Facebooks Versprechungen über die angeblich ach so effektive personalisierte Werbung übertrieben sind?

We do not have an adequate level of control and explainability over how our systems use data, and thus we can’t confidently make controlled policy changes or external commitments such as ‘we will not use X data for Y purpose.’ And yet, this is exactly what regulators expect us to do, increasing our risk of mistakes and misrepresentation.

It would take multiple teams on the ad side to track down exactly the — where the data flows. I would be surprised if there’s even a single person that can answer that narrow question conclusively.

So then where does that data get stored? I mean, there has to be—I remember the SDK [Software Development Kit]. I just don't know on the back end where it goes.

Kein Vertrauen

When we announced that we would start requiring people to log into Meta Quest using a Facebook account, we received a lot of feedback from the Quest community,” the company said in a separate Thursday blog post. “We took that feedback into account as we designed a new Meta account structure that gives people flexibility and control.

Be smart

TikToks Aufstieg scheint unaufhaltsam zu sein. Doch mit großer Reichweite kommt nicht nur große Verantwortung (der TikTok mal mehr, aber insgesamt eher weniger gerecht wird), sondern auch eine Menge Missgunst. Das ganze Ausmaß wurde vergangene Woche auf der Code Conference in Los Angeles deutlich.

Vom Springer-Chef Mathias Döpfner bis zum Marketing-Professor Scott Galloway forderten etliche Teilnehmende scharfe Regulierung oder ein Verbot. O-Ton Döpfner (Forbes):

TikTok should be banned in every democracy. (…) We have at the moment a naïveté with dealing with China…. We hand over personal data to the Chinese government.

Bei aller gerechtfertigten Kritik – das ist haltlos (Techdirt). Doch unabhängig davon, ob die Vorwürfe Substanz haben oder eher Eigeninteresse der Konkurrenten dahintersteckt, könnten sie für TikTok zu einer größeren Gefahr werden als alle Reels, die Meta auf Insta und Facebook pusht.

Denn auch die Politik hat TikToks Beziehungen zu China nach einem Sommer voller unangenehmer Recherche und brisanter Enthüllungen (#804) wieder in den Blick genommen. Die Regierung um Joe Biden wird TikTok zwar nicht komplett verbieten, wie es Donald Trump vorhatte. Offenbar sollen diesen Monat jedoch mehrere Executive Orders beschlossen werden (Semafor), die TikToks US-Geschäft einschränken könnten.


Video / Audio


Creator Economy


AR / VR / Metaverse

Some of those ads might act as portals, which can move users back and forth into a brand’s virtual experience. In a demo, Roblox showed an avatar walking to a Vans poster, which took it into Vans World, a branded virtual skatepark. Creators will also be able to launch and earn money from their own immersive ads using a self-serve platform. Such ads expand beyond what Roblox already sells: partnerships with brands like Chipotle, Nike and Mattel that can launch their own virtual worlds, games or digital asset collections.


Schon einmal im Briefing davon gehört


Neue Features bei den Plattformen

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Header-Foto von Sérgio Rola