Zum Inhalt springen
7 Min. Lesezeit

Instagram, Teenager und mentale Gesundheit: Es bleibt kompliziert

Instagram, Teenager und mentale Gesundheit: Es bleibt kompliziert

Instagram, Teenager und mentale Gesundheit: Es bleibt kompliziert

Was ist

Es ist mal wieder jede Menge los:

Warum das wichtig ist

Fast alle Jugendlichen nutzen Apps wie Instagram, Snapchat oder Tiktok. Die Forschung ist sich einig, dass dieses Verhalten Folgen hat – aber sie ist sich uneins, welche. Seit in den Facebook-Files interne Untersuchungen auftauchten, aus denen manche Medien schlussfolgerten, dass Instagram der psychischen Gesundheit von Teenagern schadet, ist die Diskussion neu entbrannt – hitziger und kontroverser denn je.

Was Oxford-Forscherïnnen fordern

Was Reset Instagram vorwirft

Wie Instagram Jugendliche schützen will

Was die Ankündigungen zeigen: Bei Instagram scheint angekommen zu sein, dass es seine tiefgreifenden Probleme angehen muss. (…) Umgekehrt bedeutet das aber auch: Instagram lädt die Verantwortung bei seinen Kunden ab. Dabei stellt sich die Frage, ob etwas mehr elterliche Fürsorge die Probleme löst, mit denen Kinder und Jugendliche auf Instagram konfrontiert werden – oder ob Instagram nicht selbst stärker kontrollieren sollte, was auf seiner Plattform geschieht.

Be smart

Am Mittwochabend deutscher Zeit wird Instagram-Chef Mosseri vor dem US-Kongress befragt werden. Zumindest in der Vergangenheit muteten solche Anhörungen oft wie Politiktheater an. Unsere Hoffnungen, dass diese Anhörung anders verläuft, sind überschaubar.

Dafür gibt das Thema eine zu gute Punchline her: "Instagram macht unsere Kids kaputt", diese "Chance" werden sich einige der Senatorïnnen nicht entgehen lassen. Das ist bedauerlich, denn die Frage, wie Social Media und psychische Gesundheit zusammenhängen, ist ja tatsächlich hochrelevant.

Der Psychologe Jonathan Haidt hat Dutzende Studien und Metastudien gesammelt und ist sich sicher: Instagram schade Jugendlichen (The Atlantic), insbesondere Mädchen. Andere Forscher halten das für voreilig (NYT) und führen dafür ebenfalls etliche Studien ins Feld.

Wir halten es mit Sokrates: Wir wissen, dass wir nichts wissen – wüssten aber gern mehr. Und damit wären wir dann wieder beim Thema Transparenz und Niklas Johannes von der Uni Oxford. Wenn er Mosseri eine Frage stellen könnte, dann wäre es diese: "Warum weigern Sie sich, bei einem so wichtigen Thema wie der psychischen Gesundheit von Teenagern, absolut transparent zu sein?"


In eigener Sache: News per Slack, RSS und Twitter

Wusstest du eigentlich, dass wir sämtliche Artikel, Videos, Dokumente, Studien und Paper, die uns bei unserer Recherche begegnen, öffentlich teilen? Nein? Nun, wir hatten das bislang auch noch nie so richtig als eigenständiges „Produkt“ verstanden – eher als eine Art Transparenzversprechen.

Jetzt haben uns aber Studierende bei einem Workshop darauf gestoßen, dass das ja ein ziemlich cooler Service sei – und irgendwie auch wie ein eigenes kleines Produkt im Rahmen des Watchblog-Abos. 🤔

Also: Wer ebenfalls gern von unseren Vorrecherchen zu den Briefings profitieren möchte, abonniert am besten entweder unseren Slack-Channel Newsfeed oder folgt uns bei Twitter – dort läuft alles ein, was wir sichten. Wer am RSS-Feed interessiert ist, meldet sich bitte bei uns direkt.

Das soll natürlich nicht die News-Section hier bei uns Briefing ersetzen (die im heutigen Briefing leider fehlt, im zweiten Briefing dieser Woche dafür aber mit Sternchen kommt 🙈). In den Newsletter fließt ja sozusagen die Essenz all dessen ein, was wir lesen. Vielleicht aber hilft es trotzdem im redaktionellen Alltag, um das eine oder andere direkt mitzubekommen.

You are welcome 💛


Header-Foto von Andrew Amistad