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ByteDance Apps, Snapchats Strategie, Next Billion

ByteDance Apps, Snapchats Strategie, Next Billion

Salut und herzlich Willkommen zur 538. Ausgabe des Social-Media-Watchblog-Briefings. Heute werfen wir einen Blick auf all die Apps aus dem Hause ByteDance. Zudem schauen wir auf Snapchats neue Strategie(n) und den Kampf um die nächste Milliarde Nutzer. Ferner geht es um Live-Shopping, TikTok und wie man mit Podcasting startet. Wir wünschen eine gewinnbringende Lektüre und freuen uns über die zahlreichen neuen KollegInnen – herzlich Willkommen! Tilman, Simon und Martin

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Apps aus dem Hause ByteDance

Was ist: Wir haben in den vergangenen Wochen aus guten Gründen viel über TikTok gesprochen. Es wird also Zeit, sich einmal all die anderen Apps aus dem Hause ByteDance anzuschauen. Denn vielleicht ist TikTok ja nicht die einzige App, die da aus dem Osten auf uns zukommt.

Die chinesischen ByteDance-Apps

Die internationalen ByteDance-Apps

Be smart: Nicht alle Apps aus dem Hause ByteDance werden den Weg nach Europa, bzw. nach Deutschland finden, völlig klar. Aber allein die Tatsache, dass ByteDance 23 ( minus 8 internationale Versionen) verschiedene Apps auf dem Markt hat, zeugt von den Ambitionen, die das Unternehmen an den Tag legt. Zum Vergleich: Facebook Inc hat mit Facebook (Blue), Messenger, Instagram, Instagram TV, WhatsApp, Lasso, Workplace, Facebook Local, MSQRD, Instagram Direct, Layout, Hyperlapse derzeit 12 echte Apps am Start. Twitter und Snapchat nur sich selbst.

Go deep: The Information hat einen ausführlichen Artikel zum Thema – allerdings kostenpflichtig.

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Snaps neue Strategie(n)

Was ist: Snap Inc hat ein Partner Summit abgehalten und allerlei News im Gepäck gehabt.

Was wurde angekündigt?

Be smart: Snapchat wird mit diesen neuen Features nicht unbedingt Millionen von neuen Nutzern ansprechen. Sie wehren sich damit aber klug gegen all die Copy-Cats da draußen, die bereits seit Jahren die interessantesten Features von Snapchat klauen, um sie auf der eigenen Plattform zu implementieren. Das mag bei Facebook Inc noch in großem Stile passiert sein, sollte sich aber nach Snaps Meinung bei weiteren Apps nicht wiederholen. Daher die Idee, die eigene Reichweite durch sinnvolle Kooperationen zu vergrößern und sich nicht weiter von anderen kopieren zu lassen, sondern einfach die eigenen Features bei Dritten integrieren. Könnte funktionieren.

Tiefgang:

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Die nächste Milliarde

Was ist: Die westlichen Tech-Unternehmen müssen weiter wachsen, um Anleger und Risikokapitalgeber zufrieden zu stellen. Da dies in der westlichen Welt nur noch bedingt möglich ist, geht der Blick gen Asien und Afrika. Dabei lassen die Unternehmen nichts unversucht, wie die folgenden News zeigen:

Be smart: Natürlich bin ich beeindruckt von dem Willen und der Ingenieurs-Kunst, die die Tech-Unternehmen hier unter Beweis stellen. Gleichwohl hoffe ich sehr, dass all jene Menschen, die von GFA das Internet gestellt bekommen, auch realisieren, dass das Internet sehr viel mehr sein kann als Google, Faceobok und Amazon. Sigh.

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Im Fokus: TikTok

Content Moderation: Das Unternehmen ByteDance (TikToks Mutterschiff) hat etwa 40.000 Mitarbeiter – ca. 10.000 davon kümmern sich um Content Moderation bei TikTok und all den anderen Apps, die zum Portfolio gehören (s.o.). Auch in Deutschland hat TikTok angeblich bereits Content Moderatoren installiert. Letztes Jahr wurden nach Beschwerden der Chinesischen Regierung übrigens extra noch einmal 2000 neue Moderatoren mit Parteibuch eingestellt. Natürlich nicht primär für deutsche Inhalte. Das Beispiel zeigt aber sehr gut, wie kurz die Leine ist. Das wird noch spannend. (The Information $)

TikTok sucht den Superstar: Dass Musik auf der Plattform eine große Rolle spielt, ist bekannt. Jetzt möchte TikTok genau das gewinnbringend nutzen und schauen, ob sie unter all den Usern nicht vielleicht den nächsten Superstar entdecken. (TechCrunch)

Belästigungen: Die BBC hat über Monate hinweg die Kommentar-Kultur bei TikTok beobachtet und dabei festgestellt, dass sexuelle Belästigung auch bei TikTok an der Tagesordnung ist. Zwar würde TikTok durchaus einen ordentlichen Job in Sachen Content Moderation machen (s.o.), viele der gemeldeten Kommentare blieben aber dennoch weiterhin online, bzw. die Absender der Kommentare weiter auf der Plattform – mit Blick darauf, dass sich eine Vielzahl der Kommentare an Minderjährige richten, doppelt hässlich.

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Livestream Shopping

Auf Sendung: Als ich im Herbst 2016 meine 99 Gedanken zur weiteren Entwicklung von Social Media und Journalismus formulierte, hatte ich vermerkt, dass wir wohl schon sehr bald eine ganze Reihe an Influencern sehen werden, die permanent live auf Sendung sind. Während das mittlerweile im asiatischen Raum tatsächlich zum Alltag gehört, entdecken westliche Influencer erst jetzt die Möglichkeiten des Livestreamings für sich. Digiday berichtet, dass neuerdings z.B. Fashion-Blogger ihr Publikum zum Shopping mitnehmen und sowohl Amazon als auch Instagram und Facebook an entsprechenden Features arbeiten (Facebook Shopping Mode) , respektive bereits passende Tools anbieten (Amazon Live).

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Neues von den Plattformen

Instagram

WhatsApp

Twitter

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Tipps, Tricks und Apps

Dein persönlicher Privacy-Assistent: Die Jumbo Privacy App ermöglicht iPhone-Nutzern auf schöne und einfache Art, relevante Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook, Twitter, Amazon und Co vorzunehmen. TechCrunch stellt hier die App vor. Ganz praktisch das Ding. Und wohl auch safe.

How to Podcast: Mittlerweile gehört zwar das „Ich habe jetzt auch einen Podcast“ zu den durchaus besseren Running-Gags, aber am Ende kommt man ja auch einfach nicht drum herum: Podcast sind gekommen, um zu bleiben. Wer lernen möchte, wie man einen Podcast startet, wird bei NPR fündig.

Tweets to text: Wer mag, kann sich für die Beta-Version von Tweets to Text registrieren. Der freundliche Bot schickt einem einfach die eigenen Tweets als Text, wann immer man ihn darum bittet. Gerade bei Live-Twitterei vielleicht ganz praktisch – zu Zwecken der Dokumentation oder um später einen Artikel aus den Tweets zu stricken.

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One more thing

Show and tell: Falls du von einem tollen Projekt erfahren hast oder vielleicht sogar selbst an einem mitwirkst, freue ich mich über einen Hinweis. Ich höre immer wieder, dass das Social Media Watchblog noch wertvoller wäre, wenn es Cases präsentiert. Nun sind wir zwar kein Marketing-Blog, das sich leidenschaftlich gern mit KPIs beschäftigt. Sehr wohl aber lohnt der Blick auf neue Formate und Ideen. Von daher: Gern immer melden – Merci!

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Header-Foto von Alexandre Valdivia bei Unsplash