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4 Min. Lesezeit

Briefing für den 25.5.2018 | Ausgabe #458

Salut und herzlich Willkommen zur 458. Ausgabe des Social Media Watchblogs. Heute mal wieder pickepackevoll mit vielen Lesetipps fürs Wochenende und einigen sehr lebensnahen Tipps und Hinweisen in Sachen Social Media. Ich wünsche eine gute Lektüre und sage Danke für das Interesse, Martin & Team

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Facebook lässt Nutzer intime Fotos hochladen

Was ist: Facebook bietet Nutzern aus Sicherheitsgründen nun die Option an, intime Fotos von sich bei Facebook hochzuladen. Hintergrund ist der Kampf gegen Revenge Porn.

Warum macht Facebook das? Nun, es gibt das unschöne Phänomen des sogenannten Rachepornos, das sich dadurch charakterisieren lässt, dass z.B. der Ex-Partner intime Fotos der Verflossenen ohne das entsprechende Einverständnis online stellt. Dies passiert wohl bei Facebook nicht gerade selten, weshalb Facebook jetzt einen Service anbietet, um entsprechende Fotos besser im Netzwerk zu identifizieren und runterzunehmen.

Wie genau funktioniert das?

Das ist doch Wahnsinn! Naja, es ist wie immer ein zweischneidiges Schwert: die Idee, Rachepornos schneller aus dem Netz zu nehmen ist sicherlich hilfreich – mein geschätzter Kollege Simon Hurtz hatte darüber ausführlicher bei der SZ geschrieben, auch dieser Artikel von WIRED ist zu diesem Thema sehr lesenswert. Facebook allerdings neben all den anderen Tausend Datenpunkten, die Facebook eh schon über einen gesammelt hat, auch noch intime Fotos von sich zu übermitteln, ist sicherlich für die allermeisten nur schwer vermittelbar.

Be smart: Hohn und Spott sind bei diesem sensiblen Thema sicherlich nicht angebracht. Zwei Fragen müssen mit Blick auf die Datenschutzpannen bei Facebook aber erlaubt sein:

Am Ende ist es womöglich doch alles wieder nur eine Frage des Vertrauens und da hat Facebook leider nun einmal bereits sehr viel Kredit verspielt.

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Mehr Transparenz bei politischer Werbung

Was ist: Facebook macht Ernst mit dem Versprechen, Nutzer auf Facebook und Instagram besser darüber aufzuklären, wer hinter welcher politischen Werbung steckt. Auch Twitter kündigt ein ähnliches Vorhaben an.

Warum ist das interessant? Auf Social Media werben neben kommerziellen Anbietern besonders gern Parteien und andere politisch motivierte Gruppen. Gerade im Zusammenhang mit der US-Wahl wurde deutlich, wie etwa die russische Internet Research Agency Werbung bei Facebook schaltete, um US-Bürger zu beeinflussen, ohne dass diese darüber im Bild gewesen wären, wer für die Werbung bezahlt hatte, respektive wer sie geschaltet hatte.

Wie funktioniert das künftig? Wenn ein Nutzer eine politische Werbung bei Facebook sieht, gelangt er über einen Link zum Portal (facebook.com/politicalcontentads), um weitere Informationen zu dieser Anzeige zu bekommen. Dort findet er u.a. Angaben dazu, wie hoch das Budget der Anzeige ist, wie viele Leute diese Anzeige bereits gesehen haben und aus welcher Region die Nutzer vornehmlich stammen, die die Anzeige angezeigt bekommen haben.

Bizarr: Nur eingeloggte Facebook-Nutzer können bislang die Website, auf der die Angaben zu politischer Werbung gesammelt werden, besuchen. Alle anderen müssen draußen bleiben.

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Lesetipps fürs Wochenende

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Neues von den Plattformen

Facebook

WhatsApp

Snapchat

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One More Thing

Die EU Zensur-Maschinen sind im Anmarsch: Während heute also tatsächlich die neue Datenschutzgrundverordnung in Kraft tritt und hoffentlich keine große Abmahnwelle mit sich bringt, stehen bereits die nächsten Bürokratie-Monster vor der Tür: EU censorship machines and link tax laws. Bei den Gesetzgebungs-Ideen geht es einerseits um die Frage, ob wir künftig Filter haben werden, die automatisiert darüber entscheiden, was ins Netz hochgeladen werden darf und was nicht. Andererseits geht es um die Frage, wo wir die Grenzen beim geistigen Copyright ziehen wollen. Wer sich also stark über das GDPR geärgert hat und sich die ganze Zeit dachte, Mensch, hätte ich mich da doch bloß eingebracht, hier ist die Chance!