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Briefing für den 2.2.2018 | Ausgabe #425

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STORIES GEHÖRT DIE ZUKUNFT

Was ist: Facebook hat die Ergebnisse des vierten Quartals vorgestellt. Im dazugehörigen Blogpost erklärte Mark Zuckerberg die Ergebnisse und gab einen spannenden Hinweis darauf, in welche Richtung Facebook sich künftig entwickeln könnte:

We expect Stories are on track to overtake posts in feeds as the most common way people share across all social apps. That’s because Stories is a better format for sharing multiple quick video clips throughout your day. The growth of Stories will have an impact on how we build products and think about our business, including WhatsApp and Instagram, which are the #1 and #2 most-used Stories products in the world.

Warum ist das wichtig? Der News Feed ist das zentrale Produkt von Facebook. In meiner Analyse zum Umbau des News Feeds habe ich versucht, die Funktion und Bedeutung des News Feeds ausführlich zu erklären. Wenn Facebook nun in Person von Mark Zuckerberg erklärt, dass Stories künftig das dominierende Format sein könnten, dann sollte das alle Beobachter aufhorchen lassen.

Was sind denn Stories?

Wo findet man Stories? Erfunden haben das Format die kreativen Köpfe bei Snapchat. Facebook war dann aber dreist genug, das Format zu kopieren und zunächst bei Instagram, dann im Messenger und bei WhatsApp zu integrieren. Schließlich findet man sie mittlerweile auch via Messenger auf Facebook selbst.

Was heißt das für Medienmacher? Wenn tatsächlich Stories als das neue zentrale Element bei Facebook eingeführt würden, hinsichtlich dessen wie Facebook genutzt wird, dann kommen Publisher und andere professionelle Medienanbieter sicherlich nicht drum herum, auch hier aktiv zu werden. Dass Stories bei Instagram und WhatsApp eine noch prominentere Rolle spielen sollen, scheint nicht von der Hand zu weisen.

Wäre ich… Social-Media-Verantwortlicher, würde ich versuchen, wenn nicht bereits geschehen, erste Erfahrungen mit Stories zu sammeln.

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Stories den News Feed ablösen? Vielleicht wird es ja eine Kombination aus mehreren Ideen:

Bedeutung von WhatsApp und Instagram: Letztlich ist aber sowieso die Frage, welche Bedeutung der News Feed künftig noch bei der Verteilung von Inhalten für Publisher spielen muss. Mit Blick auf den News Feed Umbau und der weiterhin ungebrochenen Popularität von WhatsApp und Instagram scheint es ratsam, diese Plattformen stärker in den Blick zu nehmen – allen voran hinsichtlich des Story-Features.

Be smart: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es sich immer lohnt, Zuckerberg sehr genau beim Wort zu nehmen. Von daher: Stories könnten ein großes Thema 2018 werden.

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FACEBOOK ERZIELT REKORDE UND SCHRUMPFT ZUM ERSTEN MAL

Was ist: Facebook hat die Bilanz fürs vierte Quartal 2017 vorgelegt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:

Facebook hat in den USA und Kanada rund eine Million tägliche Nutzer verloren

Leute verbringen in etwa 5 Prozent weniger Zeit auf Facebook

Mobile ist nach wie vor der wichtigste Faktor beim Werbeumsatz

Die Umsätze sind gigantisch

Lesetipps zum Thema:

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SO HUMBLE WIE CHRISTOPH WALTZ

Was ist: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos scheinen die führenden Tech-Konzerne der Welt darauf bedacht gewesen, sich bewusst demütig zu zeigen. Google, Microsoft, Uber – alle darauf aus, die neuen politischen Realitäten anzuerkennen.

Warum ist das wichtig? Das Jahr 2017 hat gezeigt, dass die Vorbehalte aus Politik und Gesellschaft gegenüber den Tech-Konzernen massiv gewachsen sind. Die beispiellose Machtaggregationen und die oftmals rücksichtslosen Geschäftsgebaren sind so manchem Politiker – vor allem in Europa – und Abertausenden von Nutzern auf den Magen geschlagen. Folglich scheint es strategisch nur konsequent, wenn sich nun die Tech-Konzerne „more humble“ zeigen.

Was haben sie denn von der Politik zu befürchten? An vielen Stellen versucht die Politik bereits regulativ vorzugehen und die Macht der Konzerne einzudämmen – das NetzDG darf in diesem Kontext als ein erster Schritt betrachtet werden. Aber vor allem die Vorschläge der EU General Data Protection Regulation (GDPR) zeigen die Bemühungen, die Tech-Konzerne ein Stück weit in ihre Schranken zu weisen.

Übrigens: Die einzigen, die sich bei der Demuts-Tour rausgehalten haben, sind dem Vernehmen nach… Facebook.

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STUDIEN

Fake News: Eine Studie des Reuters Institute deutet an, dass der Einfluss von Fake News Websites wohl wesentlich geringer ist als zuweilen angenommen. So haben die Autoren herausgefunden, dass die größten Fake News Websites in Frankreich und Italien nur ein Zehntel der Reichweite der regulären News-Angebote aufweisen können. Auch wäre die auf den Websites verbrachte Zeit sehr viel geringer.

Facebook: Trusted Sources Bekanntermaßen möchte Facebook künftig per Nutzerumfrage herausfinden, welche Quellen die User als „trusted sources“ ansehen. Eben jene würden dann im News Feed künftig besser geranked. Ein Leser unseres Briefings – Bernhard Clemm von Hohenberg – forscht an der European University Institute (Florenz) zu öffentlicher Meinung und Medienvertrauen im Internet und hat sich in einer Studie mit Facebooks Umfrage-Plänen beschäftigt. Das Ergebnis zeigt, wie wenig zuverlässig eine „trusted sources“-Bewertung durch Facebook-Nutzer sein dürfte.

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FEATURES, TOOLS & APPS